Mobiltelefone auf Schiffen

Wie bei Flugzeugen ist auch auf Schiffen eine Beeinflussung durch die elektrischen Felder, die durch Mobiltelefone erzeugt werden, möglich.- In einer Entfernung von etwa 10-30 cm von einem Fluxgate Kompaß entfernt, der in Autopiloten verwendet wird haben eigene Versuche gezeigt, daß hier eine Abweichung von etwa 20 Grad insbesondere ein Boot aus dem Kurs laufen lassen. Wenn dann die Segel hoch am Wind eingestellt sind, kann dies zu einer plötzlichen, ungewollten Wende führen. Nicht auszudenken, wenn bei achterlichem Wind eine Patenthalse stattfindet.- Ein Fluxgate Kompass hat vier Spulen, damit ist für einen Techniker schon alles gesagt.- Der Unterschied eines Permanentmagnetfeldes zu einem elektromagnetischen Feld besteht darin, daß das letztere durch elektronmagnetische Wellen abgelenkt werden kann, welches bei einem Permanentmagnetfeld nicht der Fall ist.
UKW Funkgeräte haben zwar keine so starken elektrischen Felder, jedoch reicht auch hier die Strahlen aus, um den Fluxgate Kompaß des Autopiloten abzulenken.- Bei einer Fahrt entlang der Kueste hat sich kuerzlich herausgestellt, dass selbst bei ausgeschalteten Handys durch Umsetzer an Land eine Beeinflussung des Autopiloten feststellen liess.
Die Stärke der Störstrahlung bei Mobiltelefonen richtet sich nach der Distanz des Telefons zum Umsetzer bzw. Sender. Die Senderstärke ist bei Funkgeräten des Maritimen Bereiches auf UKW, 25 Watt.
Es empfiehlt sich auf jeden Fall, wenn ein Betrieb der Mobiltelefone auf Schiffen unbedingt erforderlich ist, diese in ausreichendem Abstand zum Autopiloten aufzubewahren.- Nach meiner Überzeugung reichen hier etwa 2 Meter aus. Besser ist es, die Telefone wie im Flugzeug, auszuschalten.
Es ist klar, daß die Distanz bei einem eingeschalteten Mobiltelefon in einem Flugzeug wesentlich größer ist, da ja auch die Entfernung zum Sender größer ist. Der Sender des Mobiltelefones erhöht nach meinem Wissen die Sendestärke um dieses Telefon zu erreichen.
Bei Funkgeräten bzw. den Antennen empfiehlt sich die größtmöglichste Distanz zum Autopiloten zu wählen.

In jedem Falle gilt also: "Besser abschalten, als aus dem Kurs zu laufen".

Ich wünsche Ihnen "Allzeit Gute Fahrt" und "Immer eine Handbreit Wasser unter dem Kiel".
 


Bernd Rebmann SPHSS 2340 - DH 5924

berndrebmann@hotmail.com

Last Update: 04.07.2006